Modul-Inhalte zur Qualifizierung in neurowissenschaftlich-systemischer Organisationsbegleitung/-entwicklung
Modul 1: Eigensinnige Stabilisierungs- und Entwicklungsprozesse von Organisationen erkunden
Im ersten Modul erkunden wir aus systemtheoretischer Sicht Stabilisierungs- und Entwicklungsprozesse von Organisationen. Dabei fokussieren wir auf die vier organisationalen Entscheidungsprämissen: Kommunikationswege, Programme, Personen, Kultur. Wir blicken zudem auf Grundlagen zur Agilität, sinnstiftender Zusammenarbeit und Selbstorganisation in sozialen Systemen. Zentrale Fragestellungen sind: Welche vielfältigen Anlässe gibt es für Organisationsentwicklungsprozesse? Und: Wie wird eine professionelle Auftragsklärung gestaltet?
Sie lernen Analysetools kennen, wie auch erste grundlegende Modelle, Veränderungskonzepte, Methoden und Werkzeuge, die in komplexen Situationen und Kontexten für die Gestaltung und Transformation von Organisationen von zentraler Bedeutung sind.
Mit der Reflexion einer individuellen Profilschärfung der Teilnehmenden in der Organisationsbegleitung schließen wir das Auftaktmodul ab.
Modul 2: Psychische und soziale Dynamiken vernetzt denken – Change-Architekturen entwerfen
Wir befassen uns in diesem Modul mit Personen, Teams und Organisationen und wie deren jeweiligen Dynamiken aufeinander einwirken. Was gilt es im Fokusthema „Kommunikation in Veränderungsprozessen“ zu beachten? Welche Rollen nehmen Change Agents, Führungskräfte, Mitarbeitende und Beratende ein? Und wie kann es gelingen diese Rollen transparent zu entwickeln und zu beleben und deren Handlungen immer wieder im Hinblick auf gemeinsame zieldienliche Passung abzustimmen? Wir beschäftigen uns auch damit, wie die stimmige Einbindung von Stakeholdern und Keyplayern in den Prozessverlauf erfolgen kann. Grundlegende Modelle zur Konzeption von Veränderungsarchitekturen werden am Beispiel von Praxisfällen eingebracht, in deren Rahmen viele sequenzielle Reflexionen und Praxisübungen eingebunden sind.
Modul 3: Change happens – mit neurosystemischen Modellen in sozialen Systemen intervenieren
Die Modelle Flip4Change® und Neurosystemisches Panorama® kommen in die konkrete Anwendung. Sie lernen die Arbeitsweise mit diesen Modellen kennen und machen sich mit dem eigens dafür entwickeltem Material vertraut. Organisationen verändern heißt Entscheidungsnetzwerke verändern: Wir beschäftigen uns mit Entscheidungsverfahren, Entscheidungsheuristiken und typischen Denkfehlern.
Ein achtsamer Blick auf psychische Grundbedürfnisse, organisationale Interessen und soziales Konfliktgeschehen hilft, Widerstände in Veränderungsprozessen als wertvolle Kommunikationsbeiträge anzuerkennen und konstruktiv für die Veränderung zu bearbeiten.
Modul 4: Gruppenprozesse facilitativ begleiten
Gelingende Gruppenprozesse sind essenziell für das Gelingen von Prozessschritten im Organisationsentwicklungsprozess. Deshalb ist Modul 4 den Interventionen für Team- und Gruppenprozesse gewidmet. Wir erschließen uns in zahlreichen Übungssequenzen eine den Rahmen aufspannende Haltung sowie Vorgehensweisen zur Prozessbegleitung und Moderation.
Wir fokussieren auf die Rolle von Führung als Funktion sozialer Systeme und auf die Haltung in der Facilitation, die wir als Kunst der Herausbildung von Kontakt, Fokus und Verbindlichkeit verstehen, um vorhandenes Wissen und Potenziale weitestgehend zu nutzen und konkrete Projekte zu initiieren und voranzubringen.
Modul 5: Soziale und individuelle Entwicklungsräume öffnen und gestalten
Anhand eines aus unseren Praxisprojekten abgeleiteten Auftrags simulieren wir zusammen einen Organisationsbegleitungsprozess: Von der Auftragsklärung über die Konzeption von Architekturen, Designs und Interventionen bis hin zur Durchführung einer Gruppenintervention. Wir lassen gemeinsam die Erkenntnisse und Erfahrungen aus den ersten Modulen zum durchgängigen praktischen Einsatz kommen.
In der Simulation werden dabei auch prozessorientierte und konfliktlösende Kommunikation, der Umgang mit unerwarteten Situationen und plötzlich auftretenden Dynamiken sowie die Begleitung zur Entscheidungsfindung geübt.
Modul 6: Das Gelernte anwenden
In diesem Modul werden Sie den Start des eigenen Praxisfalls, den Sie in Tandems durchführen, mit Unterstützung der gesamten Ausbildungsgruppe und der DozentInnen vorbereiten. Von der Vorbereitung der Auftragsklärung bis zu Visualisierungskompetenzen, die wir in diesem Modul vermitteln, sind die Teilnehmenden mit Abschluss des Moduls startbereit für ihren Praxisfall.
Zur weiteren Bearbeitung der einzelnen Praxisfälle stehen den Teilnehmenden bis zur konkreten Durchführung die DozentInnen als SupervisorInnen zur Seite.
Modul 7: Präsentationen und Abschluss – Das haben wir erlebt und das hat uns bewegt …
Im Abschlussmodul werden die Erlebnisse und Erfahrungen aus allen Praxisfällen gemeinsam reflektiert. Was ist gut gelungen? Wer konnte was beobachten? Wie fühlten Sie sich in der BegleiterInnenrollen? Wo waren Stolpersteine? Was hat Sie überrascht? Was wurde gelernt? Was würden Sie beim nächsten Mal genauso machen? Was anders? … Gemeinschaftliches Lernen und Erfahren stehenwie in den vorangegangenen Modulen im Fokus.
Den Abschluss feiern wir mit der Übergabe Ihres Zertifikats als neuro-systemische/r OrgansationsbegleiterIn.